Die Kulturspeise Pizza im Wandel der Zeit
Zunächst einmal sollte man wissen, was eine Pizza eigentlich genau alles beinhaltet: Es ist im Endeffekt nichts anderes als ein Fladenbrot, das aus einem einfachem Hefeteig zubereitet wird und maßgeblich in der italienischen Küche beheimatet ist. Tomatensauce und Käse geben dabei die hauptsächlichen Zutaten ab. Dieses Rezept stammt vermutlich aus Neapel. Im nächsten Schritt sollte geklärt werden, welche verschiedenen Bedeutungen die Pizza an sich in sich trägt. Das Wort stammt aus dem langobardischen pizzo, was übersetzt in das Deutsche „Bissen“ bedeutet und auch so verstanden werden kann. Es gibt noch mehrere Spuren, die auf die Herkunft des Wortes hinweisen könnten, jedoch wollen wir es hier in diesem Artikel bei einer Ausführung belassen. Die Pizza an sich ist seit dem 18. Jahrhundert nachgewiesen und war mit Tomatenscheiben und Oregano oder auch manchmal Basilikum ausgestattet. Dies war vor allem in der Zeit, als die Tomate in Italien sehr beliebt wurde, und es auch bleiben sollte. Fladenbrote aber beispielsweise, wie die liguirschen Focaccia sind seit der Antike stark verbreitet. Anfangs im 18. Jahrhundert konnte man zuhause noch nicht so unter heißen Bedingungen backen oder kochen, geschweige denn einen Ofen in der Breite besitzen. Somit ist man mit dem ungebackenen Pizzateig zum Bäcker gefahren und hat sie dort zubereiten lassen. Der dazugehörige Handwerksberuf hieß damals Pizzamacher, was auch schon ein sehr wesentlicher Bestandteil des Pizza Kult gewesen ist. Im 19. Jahrhundert erfolgte dann ein weiterer großer Schritt im Wandel der Pizza. So wurde, von einer Pizzeria zubereitet, eine Margherita dem König Umberto dem I. serviert. Es gelang, dass diese Variante der Pizza heute einer der beliebtesten der Erde geworden ist und tagtäglich von vielen Konsumenten verzehrt wird. Wie sich später herausstellen sollte, hat es sich hierbei um eine Legende gehandelt, das wurde so von Historikern belegt. Man hat im Königshaus schon öfters, auch von einer anderen Pizzeria, eine Pizza bestellt. Im weiteren Verlauf der Geschichte breitete sich die Pizza immer weiter aus und erreichte irgendwann eine gewaltige Anzahl an Massen. Ausgangspunkt dafür, war die Auswanderung von einigen Italiener nach Amerika gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Dies löste einen Hype in den USA aus und ließ dort die Pizza zum Massenprodukt werden. Nach dem zweiten Weltkrieg gewann auch die Pizza in Europa außerhalb von Italien einen noch höheren Stellenwert. So wurde beispielsweise in Deutschland die erste Pizzeria in Würzburg im Jahr 1952 errichtet. Dies war aber auch nur der Ausgangspunkt für eine schnelle Verbreitung der Pizza in ganz Deutschland und auch in ganz Europa. Pizza wurde so auch von außerhalb als das italienische Nationalgericht gesehen und hat somit einen besonderen Stellenwert, vor allem auch unter anderen Landsleuten. Im Laufe der Zeit hat sich auch eine facettenreiche Pizzagestaltung in verschiedensten Formen entwickelt. Einige Varianten werden dabei im Folgenden vorgestellt:
Pizza alle quattro stagioni: Diese Pizza glänzt vor allem mit dem verschiedenen Belegen, die sie auf ihrem Teig vereinen kann. So werden Pizzanamen hauptsächlich auch nach ihrem Belag überhaupt erste benannt und erhalten so ihren außergewöhnlichen Namen, dem man auch auf der Speisekarte dann nachlesen und einordnen kann.
Calzone: Eine sehr beliebte Form der Pizza ist auch die Calzone. Dabei wurde der Teigfladen vor dem Backen zusammengeklappt, sodass der Belag umklammert wird. Dabei sind verschiedene Arten der Füllung möglich: Beispielsweise wird sehr oft Ricotta, aber auch roher Schinken verwendet. Früher wurde eine Calzone nicht im Ofen, sondern in einer Pfanne zubereitet. Dabei wurden beim Backen vor allem Öl oder Schmalz verwendet, was nochmals einen sehr besonderen Geschmack ausmachte.
Durch die enorme Verbreitung entstanden auch andere, lokale Pizzavarianten, wie etwa die US-amerikanische Pizza. Diese unterteilen sich in zwei unterschiedliche Typen. Zum Einen der sogenannte Chicago-Style, und zum anderen der New-York-style. Der New-York-style ähnelt sehr stark der italienischen Pizza mit ihrem flachen Boden. Ihr Gegenteil stellt die andere Variante da, denn diese steht insgesamt auf dem Kopf. Hierbei wird der Teig durch eine Schüssel ausgebildet. Dann werden die Zutaten auf dem Belag verteilt, um zum Schluss dann die Tomaten zu bestreichen und den Oregano hinzuzugeben. Auch die Pizza Hawai kann man wahrscheinlich noch einen nordamerikanischen Ursprung zuordnen.
Eine ganz klassische und sehr beliebte Form der Pizza ist auch die Tiefkühlpizza. Diese zählt zu den Fertiggerichten, da sie bereits vorgebacken und tiefgekühlt ist. Diese kam im Lauf der 60er Jahre nach Europa und verbreitete sich danach fortan auch in Deutschland sehr stark. Die erste Tiefkühlpizza auf dem deutschen Markt brachte Dr. Oetker hervor. Im Laufe der Zeit stieg der Kauf von solchen Pizzen in Deutschland sehr stark an. Es wurde ein eigener Pizza Kult dadurch geprägt, der bis heute anhält und vor allem auch in unteren sozialen Schichten sehr beliebt ist. Bei der Herstellung wird sehr stark von der traditionellen Zubereitung abgewichen. So wird hier der Teigfladen zuerst mit der Tomatensauce bestrichen und dann im folgenden vorgebacken. Der Teig hierbei enthält Weizenmehl und auch Hefe. Ergänzt wird es hier durch modifizierte Stärke und ein zusätzliches Triebmittel. Beim Backvorgang werden auch nicht mal annähernd die Temperaturen im Ofen erreicht, die bei dem Backen einer normalen Pizza von Nöten sind.
Eine Ergänzungsform der Tiefkühlpizzen stellen die sogenannten Pizza-Kits dar. Diese bieten mittlerweile einige Anbieter sehr großzügig an. Dabei können noch weitere Zutaten hinzugefügt werden, die in der ursprünglichen Form der Tiefkühlpizza nicht zu finden sein werden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich, vor allem im 20. Jahrhundert eine neue Form der Pizzabestellung. Nicht mehr in ein Restaurant gehen zu müssen war äußert beliebt und so entwickelten sich ganze Lieferdienste, die nun Pizzas an den Kunden vor seine Wohnung oder zu seinem Haus mit sogenannten Pizzaboten selbst bringen sollten. Eine Pizzeria bot dies anfangs an und hatte damit sehr viel Erfolg, jedoch war dies ein Geschäftsmodell, das den gesamten Lieferservice erneuern sollte, und zwar grundlegend. In einem weiteren Fall entwickelten Lieferservice in Folge der Digitalisierung ganze Lieferportale, die ungemein beliebt vor allem in jüngeren Generationen geworden sind. Ein sehr großes Beispiel dafür, um eine Pizza online bestellen zu können, stellt Lieferando dar. Lieferando wirbt mit einer enormen Vielfalt der Möglichkeiten sich online eine Pizza schnell und unkompliziert zu holen. Dabei kann man den Klassiker aus Italien schlechthin in verschiedenen Größen, Formen und auch unterschiedlichen Geschmacksrichtungen problemlos nach Hause bestellen. Das Lieferportal wirbt dabei auch mit der Geschichte der Pizza, die anscheinend ja in Neapel begonnen habe und nun durch solche Lieferportale in deine Wohnung kommen soll. Hier wird also ganz eindeutig mit der Geschichte des Produktes gespielt. Zudem wird auf das zeitsparende Element hingewiesen, das eine Pizzabestellung mit sich bringt. Immerhin kann man so den aufwendigen Prozess einer eigenen Zubereitung sehr geschickt vermeiden und kann derweil noch anderen Interessen nachgehen oder etwas Wichtiges anderes erledigen, während man darauf wartet, dass seine Pizza ankommt und man dann essen kann. Hauptsächlich sind solche Lieferdienste nur in größeren deutschen Städten zu finden. Auf dem Land wird gestaltete sich dies nach wie vor sehr schwer. Dabei muss man dort vor allem überhaupt erst hoffen, dass man eine Pizzeria in der Nähe hat, um eine Pizza regelmäßig mal genießen zu können. Die Digitalisierung sorgt dabei für verschiedene Möglichkeiten, die man so nicht vernachlässigen sollte und in jedem Fall zu beachten sind. So kann man ganz einfach seine Adresse auf der Startseite der Website angeben und im folgenden den dazugehörigen Dienstleister auswählen. Die gewünschten Pizzas sollte man sich dann aussuchen und in seinen individuell zu gestaltenden Einkaufskorb legen, um diese später dann auch erhalten zu können. Nun fehlt nur noch die gewünschte Zahlungsart. Diese sollte man nach eigenem Belieben auswählen und schon kann man ganz einfach über Klarna oder auch PayPal seine Pizza anordern, die man schon kurz darauf erhalten wird. Mittlerweile sind auch sprachgesteuerte Bestellungen über Amazon Alexa kein Problem mehr. Hier muss man nur darauf achten, dass man sich seine Favoriten schon vorher anlegt, um auch dann schnellen und unkomplizierten Zugriff darauf zu haben. Dies erfolgt meist ziemlich schnell und auch vollständig problemlos.
Abschließend noch eine kleine Ausführung zu dem Daily Deal vom Pizzaservice, der vor allem wenn man eine Pizza online bestellen will, wichtig ist: Hierbei handelt es sich um eine Rabattaktion einer eigenen Pizzeria beispielsweise. Dabei wird ein bestimmten Angebot im Sortiment, das oftmals nicht sehr häufig bestellt wird, mit einem bestimmten Rabatt ausgestattet. Das soll dazu dienen, dass dieses Produkt dann häufiger als vorher bestellt und angeordnet wird. Es ist sozusagen ein Push für ein bestimmtes Produkt. Dann kann man über das Internet einsehbar sehen, in welchen Städten und in welchen Regionen gerade ein Produkt sehr günstig angeboten wird. Dies kann man dann bestellen und bekommt es viel billiger als noch vorher, was ja auch das Ziel der Liefer-Portale letztendlich darstellt.
Zum Schluss kann man sagen, dass der Wandel der Pizza sich sehr einzigartig gestaltet. Jedoch auch eine gesellschaftliche Verbindung mit sich bringt. So sind Globalisierung und andere Dynamiken für die Entwicklung der Pizza als Massenprodukt natürlich verantwortlich. Die Digitalisierung gab dieser Entwicklung nochmals einen zusätzlichen Schub und nun kennt jede und jeder eine Pizza. Für viele ist es die Leibspeise schlechthin, und das natürlich auch aus sehr guten Gründen. Sie ist nämlich einfach auch lecker. Und deswegen zurecht ein Massenprodukt in vielen Schichten geworden.